Wie kommst du ins Lernen, wenn keine Schule in der Nähe ist, die das organisiert und überwacht? Geht das überhaupt? Die Schule in deinem Kopf sagt nein. Ich sage: Doch! Das geht – wenn es dir gelingt die Schule in deinem Kopf loszulassen. Damit nimmst du dein Lernen selber in die Hand. Du lernst so, wie du es brauchst und vor allem lernst du, was du brauchst. Das ist Colearning. Dazu haben wir die Colearning-Akademie ins Leben gerufen. Ich zeige dir die ersten drei Schritte auf dem Weg dorthin:
Erster Schritt: Du entdeckst die Pluripotenz des Lernens
So wenig eine Safari die Teilnehmer:innen auf ein Leben in der Wildnis vorbereitet, bereitet dich eine Schule auf deine Zukunft vor. Das tust du selber. Nicht alleine, aber selber. Egal was Schule mit dir macht oder nicht. Wir Menschen sind vom ersten Atemzug an unendlich adaptiv. Unser Lernen ist und bleibt lebenslang so pluripotent wie Stammzellen. Du kannst und wirst dich immer wieder weiterentwickeln, dich sogar neu erfinden – mitsamt der nötigen Kompetenz. Darauf bereitet dich keine Schule der Welt vor, denn das tust du selber:
Wir Menschen besitzen den evolutionären Vorteil uns lebenslang lernend an neue kulturelle Anforderungen anzupassen. Das haben wir während unserer Schulkarriere vergessen, weil die uns erlaubt oder gezwungen hat, das Lernen als fremdgesteuerten Prozess zu akzeptieren – und es genau dadurch zu verlernen.
Wenn Schule deine Pluripotenz nicht völlig diskreditiert hat, steckt in dir bis heute das Vermögen, dich selbst und die Welt in jedem Moment anders zu sehen und neu zu erfinden. Du besitzt diese Kreativität im Sinne einer Lösungskompetenz. Die ist ein umfassendes Versprechen an deine Zukunftsfähigkeit. Sie zeigt, dass du alles schon mitbringst, um dich hier und jetzt an die Gestaltung deiner Gegenwart zu machen – welche Zukunft dann auch immer kommt.
Du entwickelst dein Potenzial und deine Fähigkeiten im Austausch mit deinen realen, gegenwärtigen Menschen und Umwelten, nicht mit der Zukunft. Alles, was du lernst, lernst du in Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Du lernst „etwas“ also nicht, weil du „es“ für die Matura brauchst oder für einen anderen Abschluss, sondern weil es für dich jetzt gerade eine Lösung verspricht.
Auf die Matura haben wir ja bekanntlich erst kurz vorher gelernt.
Ein Beispiel: Im Unterricht „Mitschreiben“ hat eine Entlastungsfunktion von dem Druck, sich bezogen auf die Prüfung alles merken zu müssen. Nützen tut es dir jetzt.
Zweiter Schritt: Zukunft neu begreifen
Zukunft ist nicht vorhersehbar und nicht planbar. Du kannst zwar absehen, dass dir die Wohnung gekündigt wird, wenn du die Miete nicht bezahlst. Doch das ist nicht vorhersehbar. Das ist absehbar.
Vorhersehbar ist nichts. Auch die Zukunft nicht. Sie ist im Moment und Prozess des Lernens einfach unausweichlich. Mehr nicht.
„Voller Hoffnung zu reisen ist besser als anzukommen“ – nie war Robert Louis Stevensons Verdikt wahrer als in unserer flüchtigen Moderne. Wenn die Ziele beweglich sind oder ihren Reiz schneller verlieren, als Menschen laufen, Autos fahren und Flugzeuge fliegen können, dann ist das Unterwegssein wichtiger als das Ziel. … Unsere Kultur beruht nicht mehr wie die Kulturen früherer Zeiten oder jene, die die ersten Ethnologen vorfanden, auf einer Praxis der Erinnerung, der Bewahrung und der Gelehrsamkeit. Sie ist eine Kultur der Auflösung, der Diskontinuität und des Vergessens.
Zygmunt Baumann, Leben in der Flüchtigen Moderne, S. 198f.
Deswegen ist deine Fähigkeit so wichtig, dich so offen wie möglich auf neue Situationen einzulassen und sie lösungsorientiert anzupacken. Hätten wir diese Pluripotenz des Lernens nicht, wären wir heute alle verloren, weil wir ja in der Gegenwart nicht wissen, auf welche Art von Zukunft wir uns gefasst machen sollen. Doch weil wir pluripotente Lerner:innen sind, können wir Zukunft provozieren.
Was für dich wirklich Sinn ergibt und Wert, welche Bedeutung für dich Arbeit hat und eine Community, das entscheidest du immer wieder neu – denn es ist heute gar nicht mehr möglich, dich „endgültig“ auf etwas vorzubereiten, das weiter als ein, zwei Jahre in der Zukunft liegt.
Wir wissen nicht mehr, wie es werden wird mit Ökonomie, Arbeit, Kapital, Politik, und mit den natürlichen Grundlagen unseres Lebens.
Dieses Nichtwissen ist und bleibt unausweichlich. Auch deshalb ist es so wichtig, die Schule in deinem Kopf zu verlassen und dein Lernen zu befreien.
Dritter Schritt: Gegenwart fokussieren statt Zukunft
Der Ort, an dem Lernen passiert, ist die Gegenwart. Sie steckt voller Herausforderungen, Chancen, Aufgaben, Ressourcen, Mitmenschen und divergierender Bedürfnisse – inklusive deiner eigenen.
Die Schule in deinem Kopf sagt: „Oh, wir können auf deine Gegenwarts-Bedürfnisse nicht allzu sehr eingehen, weil es ja um deine Zukunft geht. Wir müssen die Aufmerksamkeit und die Ressourcen dorthin lenken.“
Die Schule in deinem Kopf neigt dazu, deine Gegenwart zu entwerten – um der Zukunft willen, von der wir nicht wissen, wie sie wird. Ich bin hingegen davon überzeugt: Deine entscheidenden Ressourcen liegen im Hier und Jetzt. Mein Job als Lerncoach ist es, dir den Zugang zu ihnen zu ermöglichen.
Die Schule in deinem Kopf sagt: „Mein Kind soll es einmal besser haben“, oder auf dich bezogen: „Nur wenn ich meinen Lebenslauf mit Zertifikaten auflade, bereite ich mich korrekt auf meine berufliche Zukunft vor“. Das klingt nach Zukunft und nach Planbarkeit – durch Zeugnisse und Abschlüsse.
Doch du weisst nicht, wie diese Zukunft wird und was du wissen und können musst, wenn sie da ist. Die Schule in deinem Kopf sagt, dass es beim Lernen immer um ein „Später“ geht – obwohl dieses „Später“ so unvorhersehbar ist wie nie.
Dein Lernen findet in einer Gegenwart statt, die bewältigt werden will. Die Art, wie du deine Gegenwart angehst, entscheidet maßgeblich darüber, welche Zukunft du dadurch für dich provozierst – ohne je eine Garantie dafür zu haben, dass sie so kommt, wie du sie gerne hättest.
Aus dieser eigenartigen Erfahrung heraus haben wir die Colearning-Initiative gegründet. Wir, das sind Menschen, die verstanden haben: Die Schule in unserem Kopf bereitet uns weder auf die Zukunft vor, noch lässt sich uns unser Potenzial in der Gegenwart ausschöpfen. Wir begreifen die Zukunfts-Ungewissheit als grosse Chance. Mit der Colearning-Idee verwirklichen wir unsere Vision:
Das Lernen aus der Schule in unserem Kopf zu befreien.
Wir verstehen uns als Designer und Architektinnen einer zeitgemässen Lernkultur. Wir sind davon überzeugt: Keine noch so ausgefeilte Weiterbildung „von der Stange“ kann den Anforderungen entsprechen, die wir heute an Weiterbildung stellen müssen. Es ist vielmehr die Weiterbildung, die ich selber kreiere. Selber – aber nicht alleine.
Deshalb haben wir die Colearning-Akademie ins Leben gerufen. Sie ist unser neuestes Projekt. In diesem Angebot vereinen wir alles, wofür Colearning steht.
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